Aus elf mach vier

Politikern kann man nichts glauben, sagen sich viele Wähler und bleiben den Urnen fern. So auch bei der letzten Lokalwahl auf Mallorca, als die Nichtwähler mit fast 40 Prozent die größte Wählergruppe stellten. Bedenkliche Ausmaße nahm die Politikverdrossenheit in Costitx an, einem mallorquinischen Dorf mit 839 Wahlberechtigten, das gerne als Mittelpunkt der Insel bezeichnet wird, nicht weil hier besonders Bemerkenswertes los wäre, sondern einfach nur, weil es so schön mittig liegt.

Alles vollzieht sich hier in vorhersehbaren Bahnen, die Bereitschaft zu Veränderungen ist wenig ausgeprägt. Und so überrascht es nicht, dass in Costitx seit Menschengedenken stets die gleiche Partei regiert, meist mit absoluter Mehrheit. Alle anderen haben von vornherein keine Chance.

Das haben sich nun offenbar auch einige der Kandidaten der Radikalen Partei gesagt: Angetreten war die Gruppierung mit neun Personen auf ihrer Wahlliste, plus zwei Ersatzmännern. Elf Stimmen also hätten selbst in Costitx drin sein müssen, sollte man meinen. Falsch gedacht, die Radikale Partei bekam nur vier.

Erschienen im Mallorca Magazin.